Pflanzenblog - Juni 2022

Rosmarin richtig pflegen, schneiden und vermehren

Rosmarinzweige vor grauem Hintergrund

(C: Shahid Hafiz)

Der Rosmarin ist einer der beliebtesten Küchenkräuter und wird zum Würzen von allem Möglichen verwendet.

Wir zeigen dir hier alles, was du zum Schneiden, Pflegen und Vermehren deines Rosmarins wissen solltest, damit dein Mittagessen zum vollen Erfolg wird. 😉

  • Rosmarin schneiden
  • Rosmarin anpflanzen, umtopfen und der ideale Standort
  • Rosmarin gießen
  • Rosmarin düngen
  • Rosmarin überwintern
  • Rosmarin vermehren

Rosmarin schneiden: So erntest du ihn

Deinen Rosmarin kannst du theoretisch das ganze Jahr über schneiden. ✂️ Wir empfehlen aber, dass du deinen Rosmarin nur vom Frühling bis in den Herbst schneidest.

Um Rosmarin zu ernten, kannst du entweder einzelne Blätter abzupfen oder ganze frische Triebe abschneiden. Dazu verwendest du am besten ein scharfes Messer oder eine Schere.

Im Winter solltest du eher zurückhaltend sein mit dem Schneiden. Der Rosmarin benötigt nämlich schon viel Kraft, um durch den Winter zu kommen, und starkes Zurückschneiden würde dann nur zusätzlichen Stress verursachen. 😟

Wenn du auch im Winter von deinem Rosmarin profitieren möchtest, kannst du einfach im Sommer mehr Triebe abschneiden und diese trocknen oder einfrieren. 🧊 Die Triebe verlieren ihr tolles Aroma dadurch nicht.

Rosmarin pflegen: Standort, anpflanzen und umtopfen

Die Heimat des Rosmarins liegt im Mittelmeerraum. Dementsprechend bevorzugt er es warm und sonnig. ☀️ Auch ein Standort, an dem es sehr heiß werden kann, macht dem Rosmarin nichts aus. Du kannst ihn entweder in einen Topf oder auch in den Garten pflanzen.

❄️ Ein Tipp für Leute, die an sehr kalten Orten (Servus, Bayern):
Wenn du deinen Rosmarin im Beet anpflanzen möchtest und planst, ihn auch dort zu überwintern, macht es Sinn, wenn du ihn für die ersten drei Jahre noch als Topfpflanze hältst. Solange dein Rosmarin noch klein ist, ist er empfindlicher und noch nicht so gut gegen die Kälte geschützt. 🥶

Rosmarinstrauch draussen in der Morgenröte

(C: Alekon pictures)

Wenn du den Rosmarin als Topfpflanze hältst, ist es unglaublich wichtig, dass du ihn umtopfst, sobald du ihn im Supermarkt gekauft hast. Das Töpfchen, in dem er steht, ist nämlich viel zu klein. Und so topfst du deinen Rosmarin um:

👉🏽 Wenn du lieber schaust anstatt liest, kannst du dir hier unser TikTok-Video zum Rosmarin anschauen 👈🏽

  • Drücke das Töpfchen rundherum ein wenig zusammen, damit sich die Rosmarinpflanze löst und du sie vorsichtig rausziehen kannst.
  • Versuche nun, so viel der alten Erde wie möglich zu entfernen. Es kann aber sein, dass das kaum geht, weil die Erde zu stark durchwurzelt ist.
  • Jetzt kannst du deinen Rosmarin in einen neuen Innentopf pflanzen. Achte darauf, dass dessen Durchmesser etwa 2-3cm größer ist als der vom alten Töpfchen.

💡 Dein Rosmarin bevorzugt es, wenn die Erde bzw. der Boden eher trocken ist. Zudem sollte dieser gut durchlässig sein. Deshalb solltest du deinen Rosmarin in spezielle Kräutererde pflanzen. Alternativ kannst du auch Sand oder Kies unter die Erde mischen.

Rosmarin pflegen: gießen

Wegen seiner Herkunft verträgt der Rosmarin die Trockenheit ziemlich gut.

Wenn du deinen Rosmarin in den Garten gepflanzt hast, musst du ihn nur in den ersten paar Wochen nach dem Auspflanzen gießen. Mit der Zeit bildet er nämlich lange und tiefe Wurzeln und gelangt so auch an Wasser weit unter der Erdoberfläche. Nur wenn es im Sommer über längere Zeit sehr heiß und trocken ist, solltest du mit der Gießkanne nachhelfen.💧

Wenn du deinen Rosmarin im Topf hältst, darfst du mit dem Gießen warten, bis die obersten 2-3cm der Erde komplett angetrocknet sind. Er bevorzugt es, wenn die Erde eher etwas trocken als zu feucht ist.

Ob es Zeit zum Gießen ist, findest du am einfachsten heraus, indem du deinen Finger in die Erde steckst. Achte zudem darauf, dass dein Topf Abtropflöcher hat, damit das überschüssige Wasser ablaufen kann.

Deinen Rosmarin darfst du gerne mit Leitungswasser gießen. 🚰 Der hohe Kalkgehalt im Gießwasser schadet ihm überhaupt nicht. Im Gegenteil, der Rosmarin mag es sogar, wenn der Kalkgehalt im Boden hoch ist.

Rosmarin pflegen: düngen

Der Rosmarin hat keinen hohen Düngerbedarf. Wenn du ihn in deinem Garten angepflanzt hast, musst du ihn nicht zwingend düngen. Du kannst in Sachen Wachstum aber etwas nachhelfen, indem du deinem Rosmarin im Frühling etwas Komposterde oder Langzeitdünger gibst. 📈

Wenn du deinen Rosmarin im Topf hältst, ihn jedes Jahr umtopfst und dabei die Erde auswechselst, musst du ihn nicht düngen. Sollte er aber länger im selben Topf bleiben, kannst du deinen Rosmarin etwa alle zwei Monate mit gut verdünntem Flüssigdünger düngen. Damit beginnst du im Frühling und hörst im August wieder auf.

Im Herbst und Winter brauchst du deinen Rosmarin nicht zu düngen. 🚫

Überwintern: Ist Rosmarin winterhart?

Ob dein Rosmarin winterhart ist, ist abhängig von der Sorte. Viele Rosmarinsorten kommen grundsätzlich mit Temperaturen bis zu -10°C klar. Es gibt jedoch auch Sorten, welche kein Problem haben, wenn die Temperaturen unter -20°C fallen. 🥶 Dazu gehören zum Beispiel die Sorten ‘Veitshöchheim’ und ‘Arp’.

Wenn du deinen Rosmarin im Garten anpflanzt, solltest du deshalb beim Kauf darauf achten, dass er mit dem Klima draußen klarkommt.

Um auf der sicheren Seite zu sein, ist ein zusätzlicher Schutz im Winter so oder so ratsam.

Um deinen Rosmarin vor der Kälte zu schützen, kannst du die Erde zum Beispiel mit einer dicken Schicht Blätter und die Triebe mit Tannenreisig oder einem Vlies bedecken. 🧣

Grüne Rosmarinzweige draussen im Garten

(C: Ian Yates)

Junge Pflanzen sind noch etwas empfindlicher als ihre Artgenossen, die bereits einige Jahre auf dem Buckel haben. Deshalb macht es Sinn, wenn du deinen Rosmarin etwa die ersten drei Jahre im Topf hältst.

Wenn deine Rosmarinpflanze im Topf steht, kannst du sie im Herbst in ihr Winterquartier verschieben. Das ist ein heller Standort bei etwa 10°C. Ideal ist also zum Beispiel das Treppenhaus oder ein heller Keller.

Solltest du keinen passenden Winterstandort haben, kannst du den Topf deines Rosmarins in einen Jutesack stecken. Zusätzlich kannst du ihn mit Tannenreisig abdecken. Nun stellst du deinen Topf auf Styropor oder Kork und an einen geschützten Ort, wie ein Dachvorsprung. Dadurch kann sich Kälte nicht von unten in den Topf schleichen. ☃️

Weitere Tipps rund ums Überwintern findest du auf unserem Blog. ❄️

Rosmarin erfolgreich vermehren

Nachdem dein Rosmarin den Winter erfolgreich überstanden hat, bist du vielleicht so begeistert, dass du noch gleich mehr möchtest.

Aus deinem großen Mama-Rosmarin kannst du kleine Babys ziehen. 👶🏽 Am einfachsten geht das, wenn du deinen Rosmarin durch Stecklinge vermehrst:

  • Schneide ungefähr 10 cm lange Triebspitzen deines Rosmarins ab. Achte darauf, dass diese unten bereits ein wenig verholzt sind, also braun und etwas weniger biegsam.
  • Entferne die untersten Blätter und stecke die Triebe in kleine Töpfchen mit Anzuchterde oder feey-Erde.
  • Bedecke den Topf, indem du eine zerschnittene PET-Flasche oder einen durchsichtigen Plastiksack darüber stülpst. Dadurch entsteht ein Gewächshausklima.
  • Stelle die Töpfchen mit den neuen Rosmarin-Pflanzen an einen warmen und hellen Standort. Denk daran, das Treibhaus regelmäßig zu lüften, damit keine Fäulnis entsteht.
  • Dass die Rosmarin-Stecklinge gut angewurzelt haben, erkennst du daran, dass sie an der Spitze neu austreiben. Dann darfst du sie in einen größeren Topf pflanzen. 🪴

💡 Fast wie durch Zauberei bilden deine Rosmarin-Stecklinge schneller Wurzeln, wenn du ihnen ein Bewurzelungsmittel gibst. Wie das funktioniert und wie du dein eigenes Weidenwasser herstellen kannst, liest du in unserem Blog.

Rosmarin kannst du auch selbst anpflanzen und aus Samen großziehen. Das geht aber nicht ganz so schnell und die Samen sind eher empfindlich. Bist du geduldig und mutig genug, haben wir dir hier eine Anleitung, wie du Kräuter selber ziehen kannst. 🌱

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